Der Oberösterreicher Christoph Herndler studierte - dies nebst mehrjährigen Studienaufenthalten u. a. an der Stanford University und dem Department of visual art an der University of California, San Diego, USA - in Wien Orgel und Elektroakustik sowie Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati, einem Großmeister der grafischen Partituren.
Auch Herndler selbst legt seine Arbeitsschwerpunkte in der Folge auf grafische und intermediale Partituren, die sich ebenso in außermusikalischen Darstellungsformen realisieren lassen, auf Notationsobjekte, Musikinstallationen und Videoarbeiten sowie Kunst im öffentlichen Raum. Herndler über seinen Anspruch, seine Herangehensweise an Komposition und Notation: "Eine Notationsgrafik, die auf einen Blick erfasst werden kann, verweist mehr auf das freie Umherschweifen des Blicks (des Ohrs) als jene musik-schriftlichen Aufzeichnungen, die durch Umblättern immer auch etwas von ihrer Linearität zeigen, von einem bestimmten Anfang und einem bestimmten Ende erzählen. … Beginne ich eine musikalische Idee aufzuzeichnen, versuche ich, sie von ihrem Ende her zu denken. So müsste idealer weise jeder mögliche Anfang das Ganze bereits in sich tragen, und zwar an der Schnittstelle zwischen Material und Form." Und der Komponist über die Wirkkraft von Musik: "Ich habe eine Musik vor Augen, die nicht durch ihre Affektivität bewegt; denn wenn der Klang bewegt, bewegt er mich, ohne dass ich mich bewege. Erst wenn sich die Klänge in mir setzen, nehme ich nicht mehr nur die Wirkung der Bewegung wahr, sondern die allein im Denken liegende Kraft, die mich aus meiner Unbeweglichkeit zu lösen vermag."
Mit Musikern aus dem von ihm 1997 gegründeten und geleitete Ensemble EIS - dieses versteht sich als eine spartenübergreifende Projektgruppe, die sich auch selbst immer wieder in neuen Konstellationen verbindet - sind die optimalen Bedingungen für die Intentionen des Komponisten aufs engste verbundene und entsprechende Aufführungen geschaffen.
Für "open music" wird der Komponist zusammen mit den Musikern eine auch dem Ort entsprechende spezielle Umsetzung seiner Notationen entwickeln.
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