Samstag, 08.12.2001, 20.00
MUWA, Museum der Wahrnehmung, Graz

erik m - drumm - kurzmann - dafeldecker

erik m	electronics
kevin drumm	guitar, electronics
christof kurzmann	computer, clarinet
werner dafeldecker	contrabass

wahrscheinlich muss man diese supergroup analog zu dj-kollektiven sehen - denn improvisation ist hier mit dem mischen, cutten und schichten von unterschiedlichen tracks und sounds verwandt. die musik der gruppe stösst jedoch exemplarisch in einen raum, wie er sich jenseits von techno und improvisierter musik aufgetan hat, in dem sich techniken und effekte der elektronischen musik mit den arbeitsweisen der letzteren vermischen. dieses projekt ist als kulmination zu verstehen: kurzmann ist von den extended versions her bekannt und hat sich als dynamo der produktiven österreichischen szene profiliert (charhizma, ist sein label). dafeldecker, bassist, komponist und ebenfalls labelmacher (durian), dissidenter jazzer und kongenialer soundschichter, ist fast so etwas wie ein alpenländischer o'rourke. kevin drumm, avant-garde tabletop guitarist, arbeitet u.a. seit jahren mit chicagos impro-szene zusammen (ken vandermark, jim o'rourke …), erik m. mit christian marclay, otomo yoshihide, tom cora.
die kombination aus rauschend-knackenden powerbooksounds, präparierten gitarren und ganz sachte gestrichenem bass beunruhigt. man hört ihr zwar an, dass sie in echtzeit aufgebaut und unterhöhlt, geschichtet und wieder abgetragen wurde. das aber kann den beklemmenden eindruck nicht sublimieren. es bleibt ein rest, der nicht aufgehen will. ? daraus bezieht diese musik ihre stärke!