Kammerflimmer Kollektief nennt sich das Musik-Projekt um Thomas Weber. Seit Mitte der 90er Jahre forscht dieser, mit Computer und einer Fülle selektierter Samples als Basisausstattung, nach einer neuen Ästhetik und Musik jenseits bestehender Schubladisierungen und fernab der Möglichkeit, sie konkret festzumachen. Breit und uferlos in der Anlage und trotz alle dem konzentriert und konkret erfahrbar in der Gunst des Augenblicks, aufregend und sedierend, minimalistisch-reduziert und detailreich, soghaft und gleichförmig, ekstatisch und zurückhaltend, unterschwellig und präsent im selben Atemzuge wird ein Klangteppich ausgebreitet, werden homogen und organisch wirkende "Songs" aus völlig heterogenem Klangmaterial entwickelt. Musique conréte, Soundscapes, Country, (Free) Jazz, Filmmusiken (noch zu drehender Filme), Pop, Lounge-Musik, Trip- und Hip-Hop, Ambient ...: der Kosmos des Kammerflimmer Kollektiefs als authentisches Spiel über das gesampelte Authentische ...Seit geraumer Zeit interpretiert das Kollektief Stücke, die zuvor von Thomas Weber am Computer generiert wurden, live. Unter anderem als Trio mit Thomas Weber an Gitarren und Electronics, Heike Aumüller am Harmonium und Johannes Frisch am Kontrabass. Eine fast akustisch agierende Band, die weiterhin elektronisch klingt. Gesampelte, synthetisierte Spontaneität wird damit wiederum rückübersetzt in ihre "ursprüngliche" Form. Ein Vexierspiel der Klänge. Auch hier gilt die Maxime des Kollektiefs, nicht der Falle des reinen Zitierens zu erliegen. Auch hier wirkt der konsequente Nichtvollzug, das lediglich Mitschwingen lassen, das Unausgespielte, Angedeutete als Richtlinie für genuine Musik. Konsequent nannte das Kammerflimmer Kollektief seine fünfte, 2005 auf Staubgold erschienene, schwer zu empfehlende CD "Absencen". "Musik, die hinter die Dinge, hinter die Abläufe schaut, die aufdeckt, aufblitzen, anklingen lässt, was der monströse Vordergrund verstellt." (Bayerischer Rundfunk) Definiert man Trance als Realisation des Irrealen im Realen, als das Überführen des Unbewussten in eine neue Bewusstseins- und Realitätsstufe, so stellt sich das Kammerflimmer Kollektief als musikalische Schwester in diesem Geiste dar. Oder wie Jochen Kleinhenz statuiert: "Musiker, die ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten nur einem Ziel unterordnen: als musikalisches Kollektiv einen raumfüllenden Sound(-teppich) zu schaffen, der das Publikum ins Kollektiv einbezieht und jene Atmosphäre zaubert, die als Manifestation des immer wieder angestrebten Vorscheins einer anderen, einer besseren Welt gelten könnte." Somnambul-verführerischen Sounds - "enormous and mysterious, perfect for the dark or the veiled and shady corners of every city" (Lucas Schleicher, Brainwashed).
Josef Trattner arbeitet mit "sozialer Plastik". Das ist zunächst einmal ganz buchstäblich zu verstehen: Sein verwendetes Material ist Schaumstoff, also geschäumtes Plastik. Und andererseits bleibt dieser Schaumstoff nicht lange allein. Josef Trattner macht daraus keine autonomen Kunstwerke, sondern arrangiert ihn für soziale Situationen. Trattners Skulpturen leben von der Interaktion. Sie erzeugen Wechselwirkungen mit den Räumen und den Akteuren zugleich. Es sind per se Bühnen der Improvisation. Seit 2004 integriert Josef Trattner daher auch immer wieder Musiker in seine Veranstaltungen. open music integriert nunmehr Josef Trattner. Kammerflimmer Kollektief + Josef Trattner, Musik und Kunst an einem dafür prädestinierten Ort in Graz: Das Forum Stadtpark!