Ob mit dem in tiefem Oststeirisch-Dada-HipHop-Dubstep-Dialekt gerappten "Kohlhauser" oder der propagierten Mithilfe zur Bankenrettung finanziert aus dem Verkauf ihres ersten "long-play" Albums "Eure Armut kotzt mich an": koenigleopold verstört alle Gemüter, entzieht sich musikalisch jedweder Zuordnung, übt sich in Irrsinn und Erdung, Entertainment und Tabubruch, rotziger Pose und humoristischer Leichtigkeit, … und hat sich trotz haltloser Anarchie binnen kürzester Zeit zielstrebig eine steile internationale Karriere gecheckt, die da nicht dem Zufall verpflichtet ist. Denn hinter koenigleopold stehen mit Lukas König und Leo Riegler zwei begnadete Musiker, die ihre ersten Meriten schon in jüngsten Jahren vornehmlich im Jazzkontext einfuhren (Leo Riegler steht u. a. der JazzWerkstatt Wien nahe, Lukas König arbeitet aktuell etwa auch mit Malcolm Braff und Kompost3), aber ebenso die Essenzen von HipHop, Electro, Avant-Pop … bis Noise mit der Muttermilch aufsogen. Auch nennen sie Fred Frith und Frank Zappa als Impulsgeber für das Bandprojekt, das selbst aber letztendlich mit so ziemlich allen musikalischen Begrifflichkeiten und Vorlagen bricht. Und was die Texte betrifft, hat es Franzobel trefflich auf den Punkt gebracht: "Schön, was die Sprache alles kann, selbst dann, wenn sie fast schon keine mehr ist." Als Mistress of Ceremonies in Graz mit dabei: Karolina Preuschl.
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