Perlonex meets Charlemagne Palestine
Ignaz Schick (D) | sine waves, objects, turntables |
Jörg Maria Zeger (D) | processed guitars |
Burkhard Beins (D) | drums, percussion, objects |
Charlemagne Palestine (USA) | piano |
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Am iem findet vor dem Konzert von 16-17 Uhr ein Workshop mit Perlonex statt.
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Das 1998 gegründete Berliner Trio Perlonex entwickelte eine sehr eigene Spielart elektro-akustischer Musik. Ausdifferenziertes Klangmaterial auf Basis analogen und digitalen Instrumentariums, ausgebreitet in langen Entwicklungsbögen und quasirepetitiven Loops mit feinsten kontrapunktischen Schichtungen und stufenlosen Verschiebungen, minimalistisch und beatarm im Duktus und gleichsam ausgeklügelt strukturiert und pulsierend: "... a group settling somewhere in the no-man's-land of electro-acoustic improvisation, industrial, noise & electronica ..." Perlonex veröffentlichte bereits mehrere Tonträger, tourte ausgiebig durch Europa und die USA und ist auf zahlreichen einschlägigen Festivals für zeitgenössische und experimentelle Musik vertreten. 2004 gewann das Trio zwei Altmeister für gemeinsame CD-Aufnahmen: Keith Rowe und Charlemagne Palestine. Mit letzterem ist Perlonex nunmehr auch auf Tour und zu Gast bei "open music"
Charlemagne Palestine ist neben La Monte Young, Riley, Glass, Reich und Conrad einer der Begründer der Minimal Music. Seine erste musikalische Erfahrung machte er während seiner Kindheit als Sänger von Borduntönen im Synagogenchor. Wenig später spielte er bei Aufführungen Carillon - ein physisch sehr herausforderndes Instrument, zumal es mit den Fäusten zu schlagen ist. 15 Jahre später setzte er diese Technik bei seinen oftmals exzentrischen Performances auf dem Bösendorfer Imperial oder mächtigen Orgeln wieder ein. Seltsame Kleidungsstücke, ausgestopfte Spielzeuge, Napoleon Cognac und eine Unmenge an Zigaretten dienten Charlemagne Palestine als Requisiten für seine obsessiv-schamanistische Klang-Suche und erzielten Kultstatus - so auch seine multimedia performances, Videos, Gemälde und Skulpturen. Seine Bordunakkorde und Vorliebe für resonierende Obertöne sowie die reine Physikalität der Klänge wiederum waren richtungsweisend und später von großem Einfluss u. a. auf Glenn Branca und Sonic Youth.