Steamboat Switzerland plays Wertmüller
Dominik Blum | hammond organ, piano, analogue electronics |
Marino Pliakas | e-bass, electronics |
Lucas Niggli | drums, percussion |
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Michael Wertmüller | composition |
"Steamboat Switzerland" stürmt, faucht, poltert, hämmert, ächzt - und groovt! Was nach harmloser Dixieland-Kapelle klingt, ist in Wahrheit die derzeit wohl spannendste Band auf dem Grenzgebiet zwischen Avantgarde und Hardcore: energiegeladene, innovative Neue Musik, dargeboten in bester Live-Performance!
"Hammond avantcore trio" nennen die drei Schweizer ihr Ensemble, das sich stilistisch so gar nicht einordnen lässt. Auf Jazz-, Rock- und Neue Musik-Festivals in Europa, Nordamerika und Asien sind sie zu Hause, und doch überall eine Ausnahmeerscheinung. Zwischen "Dark Power Ambient" und "Boulez on the rocks" wurde ihnen so ziemlich jedes Stil-Attribut zugeschrieben. Im Rahmen ihres bewährten Konzepts multiidiomatischer Module in Interaktion mit improvisierten Texturen bietet "Steamboat Switzerland" on stage ein Tagesangebot aus Instant Composing und diversem, zum Teil dem Trio gewidmetem Material (u. a. von Felix Profos/CH, Sam Hayden/UK, Stephan Wittwer/CH, Jan-Bas Bollen/NL, Michael Wertmüller/CH,D, Hermann Meier/CH, Ruth Crawford/USA, David Dramm/NL,USA). Über das Repertoire wird in Realtime auf der Bühne entschieden, notierte Musik mit freier Improvisation kombiniert, komplex konstruiert, gespielt mit der Energie des Rock (Lucas Niggli an entsprechendem Rockschlagzeug). Durch den Einsatz von Analog-Synthesizer/KORG MS20 und Hammond-Orgel (Dominik Blum) werden zwar auch Reminiszenzen an Musik, den "sound" früherer Jahrzehnte geweckt, die Musik als mächtige wall of sound schreitet aber bis an die Grenzen von hardcore-noise-art voran - Anflüge von Prog-, Kraut- und Post Rock, Techno, Drum´n´Bass bis Ambient mit eingeschlossen. Stark verdichtetes Kondensat wird da unter Hochdruck gebraut und am Puls der Zeit positioniert, indem es die Grenzziehungen zwischen dem ohnedies schon längst hinfälligen Gegensatzpaaren E- und U, Komposition und Improvisation negiert und aktuellen soziokulturell/-musikalischen Phänomenen in der Begegnung von Avantgarde und Underground Klang verleiht.
Für "open music" legt "Steamboat Switzerland" den Schwerpunkt auf kompositorisches Material des Komponisten und Schlagzeugers Michael Wertmüller. Der Schüler Misha Mengelbergs und Dieter Schnebels unterrichtet heute selbst als Gastdozent an der Humboldt Universität zu Berlin und ist als Komponist ebenso gefragt wie als Schlagzeuger (weltweit unzählige Konzerte mit der Band "Alboth!" wie auch in Formationen mit Peter und/oder Caspar Brötzmann (Massaker, Peter Brötzmann Chicago Tentet), Stephan Wittwer, Werner Lüdi (Blauer Hirsch), Marino Pliakas (Brötzmann-Pliakas-Wertmüller), Alex Buess (16-17), William Parker, Bill Laswell, Toshinori Kondo, Mark Trayle, Olaf Rupp, Holger Czukay, John Cale, ...). Seine Kompositionen und musikalischen Entwürfe für "Steamboat Switzerland" versprechen energiegeladene Neue Musik zwischen Avantgarde und Hardcore.
"Steamboat Switzerland" - ein starker Dampfer, der seinen Namen von Adolf Wölflis "Dampfer Swizerland" bezieht. In dessen epischen Gedicht "Von der Wiege bis ins Graab" fährt der Dampfer Swizerland den Rhein hinunter; dabei geht jedes Land, durch das er kommt, unter, nur er selbst bleibt übrig …