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Lauer Large ist nicht die Summe der virtuosen Fähigkeiten ihrer Mitglieder, sondern ein homogenes Ganzes. Der Besetzung nach ist es eine Big Band. Doch Lauer bricht mit allen Erwartungen, die man der wohl konventionellsten Gruppierung des Jazz entgegenbringen darf. Selten hat Großformatigkeit im Jazz einen derartigen Hauch von Intimität ausgelöst wie hier. Dieses Ensemble zeichnet sich durch eine geradezu symbiotische Verschworenheit seiner Mitglieder aus. Der Klangpsychologe Lauer spielt nicht nur mit den Stimmen seiner Gefährten, sondern vor allem mit ihrer menschlichen Energie. Jener gerade im Jazz so weit verbreitete Rechtfertigungsdruck scheint Lauer absolut fremd zu sein. Er provoziert das Ohr, indem er es aus der Lethargie seiner vorgesättigten Erwartung reißt, um es sogleich von allen Vorurteilen befreit auf seine Seelenurgründe zurückzuführen. Provokation dient nicht als revolutionärer Selbstzweck, sondern als Mittel der Läuterung zur Schärfung der Sinne.
(Wolf Kampmann)
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