21.06.2022
Dienstag, 20.00
esc medien kunst labor, Graz
Ghenadie Rotari accordion
*(ursprünglich: Andreas Borregaard accordion, performer | Ghenadie Rotari accordion)
Ghenadie Rotari spielt
Alberto Posadas Snefru, for accordion and electronics (2002)
Gianluca Verlingieri shift (2008)
Rebecca Saunders Flesh, for accordion solo (2018)
Gabriele Vanoni Corde di recita (2012)
Natalia Prokopenko El Mar Donde Desaparecían Los Tiempos (2014)
Matthew Shlomowitz Freedom for notes and men, for speaking accordionist (2018)
Programminformationen zum Download
*Leider muss auf Grund einer kurzfristigen Absage von Andreas Borregaard - diese ist allein dem Umstand geschuldet, dass sein Weiterflug von Amsterdam nach Graz auf Grund von Abfertigungspersonalmangel nicht möglich war, frühestens, wenn überhaupt, am Aufführungstag selbst ein Ersatzflug möglich gewesen wäre und darüber hinaus keine Auskunft über den Verbleib seines bereits eingecheckten Gepäcks mit den für den Auftritt notwendigen Noten, Videos etc. zu erlangen war - eine Programmänderung vorgenommen werden.
Wir sind sehr glücklich und dankbar, dass Ghenadie Rotari seinen ursprünglich geplanten Programmbeitrag ebenso kurzfristig zu einem vollständigen Abendprogramm ausbauen konnte, der programmatisch zwar wieder einen anderen Schwerpunkt setzt als ursprünglich geplant, der aber einen ebenso spannenden Beitrag zu zeitgenössischer Literatur für Akkordeon bietet.
Der aus Moldawien stammende und in Österreich lebende Akkordeonist Ghenadie Rotari (er studierte in Triest, München und an der Sibelius Akademie in Helsinki) hat einen klaren Fokus auf zeitgenössische Musik gelegt und nicht zuletzt mit Projekten wie den “Quarantine diaries” auf Instragram, die kurze, von ihm während der Pandemie beauftragte Stücke präsentieren, oder dem "Everything Accordion" podcast, der Interviews und Talks mit Akkordeonistenkollegen umfasst, auf sich aufmerksam gemacht. In sechs Programmpunkten präsentiert er nunmehr bei "open music" Zeitgenössisches für Akkordeon, so auch ein Stück für sprechenden Akkordeonisten, das Matthew Shlomowitz für ihn geschrieben hat. Dieses geht der Frage nach, ob Musiksprachen/-systeme die politischen Systeme widerspiegeln, unter denen sie geschrieben werden. Alberto Posadas wiederum thematisiert die perfekte Balance zwischen dem Live-Spiel und der vorweg aufgenommenen Tonspur und Rebecca Saunders Stück erforscht die spezifische Klangpalette des Akkordeon in Kombination mit Stimme. Darüber hinaus stehen noch Werke der russischen Komponistin Natalia Prokopenko sowie des Komponisten und Klangkünstlers Gianluca Verlingieri und Gabriele Vanoni am Programm.
* ursprünglich: Andreas Borregaard spielt Jennifer Walshe SELF-CARE, for accordion, tape recorder and film (2017) | Ghenadie Rotari spielt Matthew Shlomowitz Freedom for notes and men, for speaking accordionist (2018) | Andreas Borregaard spielt Simon Steen-Andersen Asthma, for accordion and video (2017)
Wie können Interpreten in einer Welt der hochwertigen digitalen Musikwiedergabe mit ihrem Publikum in Kontakt treten? Wozu brauchen wir überhaupt noch eine Aufführung, wenn wir mit einem Mausklick perfekt klingende Aufnahmen aus aller Welt anhalten und starten, anhören und wieder anhören können, und zwar über Lautsprechersysteme, die Instrumente in allen Einzelheiten wiedergeben? Die heutigen Musikaufnahmen bieten sicherlich viel mehr Raum für die Betrachtung und das Verständnis eines musikalischen Werks, als es eine Live-Aufführung je könnte. Um die anhaltende Kraft der Live-Aufführung zu untersuchen und die physische Natur des Interpreten zu berücksichtigen, habe ich Stücke bei Komponisten in Auftrag gegeben, deren Werk sowohl das Musikalische als auch das Körperliche umfasst. Jennifer Walshe und Simon Steen-Andersen sind dabei zwei der aufregendsten Komponisten, die für Noten und Körper schreiben und den Begriff der Performance und Körperlichkeit wieder in den Rahmen des Live-Musikmachens bringen. (A.B.)
Andreas Borregaard studierte bei James Crabb an der Royal Danish Academy of Music in Copenhagen. Ab 2010 unterrichtete er selbst ebendort, seit 2017 sodann an der Norwegian Academy of Music in Oslo. Er ist in in vielerlei Hinsicht diversen Projekten, Formationen und Genres aktiv (Quintet MTQ, Duo Inviolata, Trio Gáman, Stormglas), wobei die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten und damit verbunden auch die Erweiterung der instrumentalen Möglichkeiten und des Repertoires für das Akkordeon eine zentrale Rolle spielen.
Auch der aus Moldawien stammende Akkordeonist Ghenadie Rotari (er studierte in Triest, München und an der Sibelius Akademie in Helsinki) hat einen klaren Fokus auf zeitgenössische Musik gelegt und auch mit Projekten wie den “Quarantine diaries” auf Instragram, die kurze, von ihm während der Pandemie beauftragte Stücke präsentieren, oder dem "Everything Accordion" podcast, der Interviews und Talks mit Akkordeonistenkollegen umfasst, auf sich aufmerksam gemacht. Als „Solo Act“ ergänzt er das performative Programm von Andreas Borregard mit einem Stück für sprechenden Akkordeonisten, das Matthew Shlomowitz für ihn geschrieben hat. Dieses geht der Frage nach, ob Musiksprachen/-systeme die politischen Systeme widerspiegeln, unter denen sie geschrieben werden.
Eine weitere Grazpremiere in mehrfacher Hinsicht …
* Selbstverständlich ist geplant, das Konzert mit Andreas Borregaard zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen und ihn in diesem Zuge wieder mit einem Akkordeonisten aus Österreich zu präsentieren.
Reservierungen Corona bedingt herzlich erbeten. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.
€ 16 | € 11* | € 6**
* SchülerInnen, StudentInnen, Präsenz-/Zivildiener und Arbeitslose mit gültigem Ausweis
** MusikstudentInnen mit gültigem Ausweis an der Abendkassa sowie Kinder bis 10 Jahre
*** Eintritt frei für Hunger auf Kunst & Kultur an der Abendkassa ab 15 Minuten vor Konzertbeginn
Abendkassa
Die Abendkassa öffnet 30 Minuten vor Konzertbeginn
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